Vorstellung - Klinik für Psychiatrie

1. Geschichte

1922 öffnete die Klinik für Psychiatrie der Medizinischen Fakultät der Tisza István Universität Debrecen unter der Leitung von Professor László Benedek ihre Pforten vor den Patienten und Studenten. Mit der Umbenennung in Klinik für Neurologie und Psychiatrie stellte die Einrichtung zwischen 1923 und 1996 als eine gemeinsame strukturelle Einheit die psychiatrische und neurologische Versorgung auf Universitätsniveau sicher. Seit 1996 ist die Klinik für Psychiatrie der einzige Anbieter von Heilungs- und Unterrichtaufgaben.

2. Kernbereiche der Versorgung und medizinische Fachbereiche

Gegenwärtig setzt die Klinik für Psychiatrie bei der Heilung vor allem Instrumente der (Gruppen- und Einzel-)Psychotherapie ein. Das Hauptziel der Patientenversorgung ist die möglichst vollständige Wiederherstellung der psychischen Funktionen.

Die regionale psychiatrische Versorgung der ambulanten Patienten findet in unserer Fachambulanz (Stimmungsstörungen, Panikstörungen, Gerontopsychiatrie, Suchtmedizin und Psychotherapie) statt. Unsere Klinik übernimmt die fachliche Beratung für alle anderen Kliniken.

3. Arten der medizinischen Versorgung und Dienstleistungen

Unsere Klinik arbeitet mit einem Terminsystem für die Behandlung, der in der Regel ein Motivationsgespräch vorausgeht.

Der Betrieb der stationären Abteilung ist von dem der Tagesabteilung getrennt. Neben einer Gruppe für kognitive Verhaltenstherapie und Schematherapie gibt es in der stationären Abteilung auch Entspannungs-, Achtsamkeits-, Anxiolyse-, Problemlösungs- und eine Erzähl-/Märchengruppe sowie eine tiergestützte Therapie. Täglich gibt es einen Sportunterricht und kreative Aktivitäten. In dem Tageskrankenhaus können die Patienten an verschiedenen soziotherapeutischen Aktivitäten teilnehmen, bei denen der Schwerpunkt bei der Psychotherapie steht.

Die Behandlungsdauer der Patienten beträgt mindestens vier Wochen, kann aber auch verlängert werden. Als Ergebnis der Behandlung können die Patienten, die an dem Programm teilnehmen, beträchtliche Veränderungen in ihrer Denkweise erreichen, sie berichten über Veränderungen in ihren Beziehungen, ihre Kommunikationsfähigkeiten und Stressbewältigungsfähigkeiten verbessern sich, was den Patienten die Möglichkeit gibt, in ihrem ursprünglichen Lebensraum besser zu funktionieren, an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren oder eine neue Stelle zu finden.

Methodologie

Die Behandlung findet in einem gruppenorientierten psychotherapeutischen System mit einem kognitiven Ansatz statt. In diesem Prozess ist unser Kerninstrument die psychotherapeutische Arbeit (die bei Bedarf durch Medikamente ergänzt werden kann). Nach dem kognitiven Psychotherapieansatz stehen im Hintergrund der Symptome (Ängste, Zwänge, Schlafstörungen, schlechte Laune, wiederholte Beziehungs- oder Arbeitsplatzkonflikte,

Selbstwertprobleme, manchmal auch körperliche Probleme) typische Denk- und Verhaltensmuster.

Unser System ist gruppenorientiert, die Arbeit findet hauptsächlich in Gruppen statt.

  • Großgruppen – in denen Patienten und Mitarbeiter (verbal) Prozesse, Probleme in einer Gemeinschaft oder andere Dinge, die sie gemeinsam diskutieren möchten, besprechen und (mündlich) darstellen.
  • Kognitive Gruppe – in dieser Art von Gruppe lernen und üben wir das Erkennen negativer Denkverzerrungen und suchen und integrieren alternative Gedanken und wirksame Problemlösungen, wodurch sich die Kommunikationsfähigkeiten und Stressbewältigungsfähigkeiten des Einzelnen verbessern, was zu erheblichen Veränderungen in seinen Beziehungen führt.
  • Schematherapie – nach dem Modell der Schematherapie durchdringen unsere fehlerhaften Grundkonzepte und Denkweisen, die sich in der Kindheit entwickelt haben, unser Denken und unsere Gefühle in der Gegenwart und hindern uns daran, auftretende Probleme auf adaptive (praktische, sinnvolle) Weise zu lösen. Die Therapie hilft, diese Funktionsprinzipien zu erkennen und damit zu gestalten.
  • Erzähl-/Märchengruppe – bei dieser Art der Gruppenarbeit wird ein traditionelles Märchen aus der Weltliteratur dramatisiert. Das Nachspielen des Märchens und die gemeinsame Verarbeitung und Rezeption schaffen eine besondere Atmosphäre. Im Verlauf des Märchens wird es möglich, symbolisch Einblicke in universelle menschliche Schicksale und deren Wendepunkte zu gewinnen und dabei auch eigene Herausforderungen und Lösungen zu erkennen.
  • Erfahrungsbasierte Gruppe – diese Art der Gruppenarbeit basiert auf eigenen sensomotorischen Erfahrungen, bei denen der Stimulus Effekte erzeugt (z.B. Düfte, Bilder, eigene Bewegung, Bewegen des Partners, Musik hören, Berühren usw.), die „hier und jetzt“ erlebt und beobachtet werden können. Der Einzelerfahrung folgen die Gruppenarbeit und die Diskussion. Durch die konkreten, realen Erfahrungen erhalten wir Zugang zu längst vergessenen Erinnerungen und weniger entwickelten Gedanken.
  • Entspannung – ist ein Instrument, das zur Bewältigung von Stress, körperlicher und geistiger Ermüdung eingesetzt werden kann. Ihre Funktion besteht einfach darin, die Belastung des Nervensystems zu verringern (das Übergewicht der Reaktion des sympathischen Nervensystems). Wenn wir die ständige Aktivität unseres Körpers und Geistes beruhigen können, können wir sie später effizienter nutzen.
  • Spannungsregulierungs-Training – diese Art der Gruppenarbeit konzentriert sich auf das Verständnis unserer Emotionen, Impulse und inneren Antriebe bzw. der Kräfte, die uns bremsen oder aufhalten. Als Ausgangspunkt für diese Gruppenarbeit dienen die eigenen Geschichten, frühere Lebenssituationen, die dann von der Gruppe mit Verständnis und analytischer Aufmerksamkeit besprochen werden, so dass alle schwer erträglichen Emotionen unsere Persönlichkeiten offenbaren und ein besseres Verständnis für unsere Entscheidungen, Lösungen und unsere Sackgassen ermöglichen.
  • Achtsamkeit – die Praxis des Gewahrseins, die dadurch entsteht, dass wir dem gegenwärtigen Moment und seinen Ereignissen bewusst und vorurteilsfrei unsere Aufmerksamkeit schenken. Dies ermöglicht es uns, unsere Gefühle und Gedanken zu untersuchen, ohne von ihnen mitgerissen zu werden. Diese Übung hilft uns bei der Bewältigung von Sorgen und Konflikten aus der Vergangenheit sowie bei der Angst vor der Zukunft.
  • Tiergestützte Therapie – umfasst einen (ausgebildeten) Hund in einem therapeutischen Kontext und einen Trainer. Sie verbessert die emotionalen, sozialen und kognitiven Funktionen und fördert die nonverbale Kommunikation und das

Einfühlungsvermögen. Es wirkt angst- und stressmindernd und stärkt das Selbstvertrauen.

4. Daten zur Patientenversorgung

Die Abteilung für Psychotherapie verfügt über 22 Rehabilitationszimmer, während in der Tageskrankenhaus 11 reguläre Patienten versorgt werden können. Die Pflege wird von Psychiater-Fachärzten, Psychologen, Krankenschwestern und Psychotherapieassistenten geleistet.

5. Geräteunterstützte Diagnostik; Intervention

CANTAB (Cambridge Neuropsychological Test Automated Battery): Ein computergestütztes kognitives Bewertungssystem, das zur Messung kognitiver (Teil-)Funktionen geeignet ist.

rTMS (repetitive transkranielle Magnetstimulation): ein nicht-invasives Verfahren, bei dem ein Magnet therapeutisch eingesetzt wird, um bestimmte Bereiche des Gehirns (die Großhirnrinde) gezielt zu stimulieren, vor allem zur Behandlung von Stimmungsproblemen (refraktäre Major Depression).

Last update: 2023. 04. 20. 10:32